Seit vier Jahren führt Silvan Betschart den Hof am Federnhofweg, etwas abgelegen auf dem Chiemen bei Immensee. Der frühere Pächter, Sepp Arnold, hilft ihm dabei. Mit dem Wissen des alten Chriesibauern lernt Silvan, wie man die Kirschbäume auf den 24 ha richtig bewirtschaftet. Er ist ständig und gerne am Lernen und bringt die bestehenden Bäume zum Blühen, auch mit der Unterstützung der zuger-rigi-chriesi AG.

Einmalige Lage, einzigartige Aussicht
Man fährt schon ein paar Kurven und schmale Wege über Land bis zum Hof, der wunderschön auf einer Anhöhe liegt, mit Blick auf den Zuger- und Vierwaldstättersee und die Rigi. Hier ist Silvan Betschart, 39jähriger Bauer, zuhause. Mit 50 Stück Vieh, 24 ha Land und zahlreiche Kirschen-, Zwetschgen- und Apfelbäumen hat der sympathische Jungbauer verständlicherweise weniger ein Auge für die tolle Aussicht als für all die Arbeit, die ihn hier Tag für Tag erwartet. Man merkt, Silvan hat diese Arbeit gern, so streng sie auch sein mag.
Die Tradition weitergeführt
Sein Vater hatte den Hof früher geführt und den Kirschenanbau gepflegt, nach dessen Tod übernahm Silvan den Hof. Das war für ihn ebenso so selbstverständlich, wie es schon immer war, Bauer zu werden. Bereits in der sechsten Klasse habe er die eine oder andere Schnupperlehre gemacht, bei einem Zimmermann zum Beispiel. Da habe man auch einiges geleistet den ganzen Tag. Aber ihm hätten der Traktor und das Vieh gefehlt. Also habe er Bauer gelernt. Und das ist er heute mit Leib und Seele – auch wenn es nicht einfacher werde.
Mit der Hilfe eines befreundeten Chriesibauern
Die Freude an den Kirschbäumen hat er, mehr noch als von seinem Vater, der die Bewirtschaftung der Kirschbäume noch nicht so professionell betrieben hatte, von seinem Nachbarn Sepp Arnold geerbt, der heute Teilzeit für ihn arbeitet. Mit dessen Hilfe baute Silvan eine gesunde Kirschenkultur auf, auch wenn die ersten vier Jahre nicht ganz einfach waren. Aber seine gesunden, hochstämmigen Kirschbäume motivieren zum Weitermachen.

Nachbar Sepp Arnold unterstützt Silvan tatkräftig vor allem während der Kirschenernte.

Blütezeit für einheimische Kirschen
Bei unserem Besuch stehen die Kirschbäume in voller Blüte. Silvan weist mit einem stolzen Lächeln auf die Hochstammbäume, an denen Rote Lauber, Dollenseppler und Kordia heranreifen werden – sofern die Natur und die Essigfliegen mitspielen. Frost wie im letzten Jahr habe dieses Jahr glücklicherweise keinen gegeben. Die Kirschenessigfliege, kurz KEF, ist deshalb die grösste Gefahr. Sie kann Silvan die Arbeit des ganzen Jahres zunichte machen, wie es auch schon der Fall war.
So naturnah wie möglich
Das tue weh, wenn man merke, dass die von Hand geernteten, riesenschönen Kirschen von der Essigfliege befallen seien. Es gäbe zwar Mittel, die funktionieren auch bis zur Absetzfirst (7 Tage vor der Ernte), aber dann könne ein einziger Stick extrem schnell auf den ganzen Baum übergreifen. Da Silvan noch etwas die Erfahrung fehlt, lässt er sich gerne von Sepp helfen. Und natürlich macht er sich auch selbst Gedanken, was der beste Schutz ist. Kalk ist eine Möglichkeit, doch der bleibt nach der Ernte auf den Kirschen. Und die Konsumenten seien heute so anspruchsvoll, dass auch kleinste Rückstände sie vom Kaufen abhielten.
Umsichtiger Pflanzenschutz
Wichtig sei beim Pflanzenschutz vor allen, dass man auch die Bäume, die keine Früchte mehr tragen, nicht vernachlässige und weiter spritze. Denn sonst würden sie eingehen und die Essigfliege geradezu anziehen. Der Befall könne sich dann auf gesunde Bäume übertragen. Natürlich könne man die Bäume auch einfach fällen, aber Silvan weist auf einen dürren Baum, ganz hinten im Land. Den Baum dort lasse er bewusst stehen, weil sich dort die meisten Mäusebussarde niederliessen. Und so wird auch ein toter Baum ein wichtiger Teil des natürlichen Kreislaufs.


Gemeinsam die Früchte harter Arbeit ernten.
Richtig bewirtschaftet sorgen die Bäume auf Silvans Hof für eine gute Ernte, mit sehr guter Qualität. Die Kirschen werden von Hand gepflückt. Dafür kommt jeweils eine Gruppe von Helfern aus Obwalden, von Engelberg, und erntet die Früchte in Chratten. Die meisten der Tafelkirschen nehmen sie Silvan dann auch gleich ab. Der Rest der Ernte, der nicht direkt an die Akkordchrieser geht, wird an Brennereien in der Region geliefert. Oder als saftige Konservenkirschen an die zuger-rigi-chriesi AG.
Für zukünftiges Wachstum
Silvan schätzt die Arbeit der zuger-rigi-chriesi AG, insbesondere für die Vermarktung. Der Anbau von Bäumen zu unterstützen sei das eine, aber die Früchte müssten auch richtig vermarket werden. So, dass die Kunden auch bereit seien, für die Qualität etwas mehr zu zahlen. Wenn nicht, würde manch ein Bauer sagen, dann lasse er das mit dem Kirschenanbau. Für Silvan ist es wichtig, weiterzumachen und das Landschaftsbild zu erhalten. Die Bäume seien ja auch sehr wichtig im CO2-Thema. Das würden die Leute eben nicht immer realisieren.


Dank der guten Zusammenarbeit mit Kirschenbauern aus der Region Zug-Rigi stellt die zuger-rigi-chriesi AG nicht nur traditionelle, sondern auch trendige Produkte her.
Qualität aus der Region
Die Kirschen, die auf Silvans Land wachsen, sind von bester Qualität. Silvan kämpft trotzdem etwas mit den Abnehmern, die die Preise bestimmen. Er wird deshalb das AOP Siegel beantragen. Damit verbessert sich seine Verhandlungsposition. Bei der zuger-rigi-chriesi AG wird er bei der nächsten Ernte sicher anklopfen, um ihr Konservenkirschen zu liefern. Das scheint auch Silvans Hund Rocky so zu sehen, der uns freudig zu bellt. Auf ein ertragreiches Jahr, auf eine gute Ernte!